Unser pädagogisches Konzept

Unser Bild vom Kind

Bild

In unserer Einrichtung sehen wir die Kinder als Experten ihrer eigene Bildung. Sie erkunden täglich mit ihrer Neugier und ihrem Wissensdrang die Vorgänge in der Welt und sind dabei in ihrem Tun höchst kreative Erfinder, Künstler, Physiker, Mathematiker, Historiker und Philosophen.

Diesen Forscherdrang wollen wir unterstützen und begleiten, um somit wichtige Lernprozesse zu ermöglichen.

Jedes Kind ist dabei als eigenes Individuum zu betrachten und seine Entwicklung verläuft je nach Persönlichkeit, Temperament, Bedingungen des Aufwachsens und den jeweiligen aktuellen Lebensumständen anders.

Beobachtung und Dokumentation

Die Beobachtung und deren Dokumentation bilden somit einen wesentlichen Teil des pädagogischen Handelns des Fachpersonals. Aussagekräftige Beobachtungsergebnisse vermitteln Einblicke in das Lernen und die Entwicklung des Kindes. Sie helfen außerdem die Qualität der pädagogischen Angebote zu sichern und sie weiter zu entwickeln. Je nach Altersstufe und Kindertagesstättenbereich verwenden wir dazu unterschiedliche Verfahren.

In der Krippe: 

Portfolio, Bildungs- und Lerngeschichten

Im Portfolio werden alle wichtigen Schritte und Erlebnisse Ihres Kindes von Anfang bis Ende der Krippenzeit festgehalten. Diese lassen sich durch Bastel- und Malarbeiten, Bilder und Dokumentationen veranschaulichen.

Das Kind bekommt sein Portfolio mit nach Hause, wenn es die Krippe verlässt.

Im Kindergarten: 

Seldak, Sismik und Perik (Beobachtungsbögen) Außerdem beobachten wir die Kinder im täglichen Tun und im Lernen, wie z. B. im Freispiel, beim Essen, im Garten usw. und beschreiben besondere und situative Verhaltensweisen. Auch kreative Produkte der Kinder können einen wichtigen und aussagekräftigen Überblick über den jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes bieten.

Grundlagen

1. Basiskompetenzen

In unserer Kindertagesstätte orientieren wir uns am Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz. Die pädagogische Basis bildet der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan. Demnach wird jedes Kind in seiner Individualität gefördert, unterstützt und dort abgeholt, wo es steht. Wir unterstützen die Familien bei der Betreuung, Erziehung und Bildung ihrer Kinder.

Im Alltag verfolgen wir altersgerecht wichtige Leitziele zur Entwicklung der Basiskompetenzen beim Kind.

Unter Basiskompetenzen verstehen wir grundlegende Fähigkeiten, Fertigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale. Sie bilden die Grundlage für körperliche und seelische Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität des Kindes und sind wichtig für das Zusammenleben in der Gruppe.

Soziale und emotionale Kompetenzen

Um Beziehungen aufbauen zu können und diese positiv zu gestalten.

  • Die Kinder sollen ihre eigenen Gefühle wahrnehmen und sie ausdrücken können.
  • Sie lernen Gesprächsregeln kennen, um ihre Kommunikationsfähigkeit zu stärken.
  • Alle erleben sich als Individuum, aber auch als Teil einer Gruppe und lernen für sich und andere Verantwortung zu tragen.
  • Durch den gemeinsamen Gruppenalltag lernen die Kinder Zusammenhalt und das Prinzip der Solidarität kennen.
  • Wir übernehmen wichtige Werte der demokratischen Gesellschaft und geben Orientierungshilfe.
  • Wir leben Traditionen und die Kultur der Dorfgemeinschaft und unternehmen Exkursionen in die nähere Umgebung.

Physische und psychische Kompetenzen

Um ein positives Selbstwertgefühl aufzubauen und sich selbst zu erproben.

  • Die Kinder sind, wenn das Wetter und die Situation es zulassen, täglich im Garten und nehmen regelmäßig an Bewegungseinheiten in der Turnhalle teil, so werden motorische Fähigkeiten erlangt und Körperbeherrschung spielerisch geschult.
  • Wir achten auf ausgewogene Ernährung (Obstteller) und nehmen am "Jolinchen-Programm" der AOK teil.
  • Eine Ausgeglichenheit von geistiger und körperlicher Anstrengung ist in der Natur des Menschen. Die Kinder haben im Alltag verschiedene Rückzugsmöglichkeiten und können sich schlafen legen.
  • Beim Turnen achten wir auf einen Zusammenhang von wahrnehmen, erleben, bewegen und handeln. Der Spaß und die Freude am selbstbestimmten, erfolgreichen Tun sind maßgebend.
  • Im Alltag motivieren wir die Kinder, geben ihnen Lob und Anerkennung und verstärken positives Verhalten.

Kompetenter Umgang mit Veränderung und Belastungen (Resilienz)

Um gestärkt und widerstandsfähig ins Leben zu treten.

Leider ist das Leben nicht immer so, wie wir uns es vorstellen. Erfolge und auch Misserfolge begleiten uns ein Leben lang. Wichtig ist deshalb, dass jeder die Kraft besitzt, sich aus diesen Phasen wieder „herauszuboxen“. So sind uns in der pädagogischen Arbeit folgende Säulen zur Entwicklung der Resilienz besonders wichtig:

Optimismus:

Wir geben den Kindern den Glauben daran, auch in Krisen optimistisch zu denken. Jeder Moment hat etwas Gutes.

Akzeptanz:

Wir sehen das Problem/den Konflikt und geben Hilfestellung für Lösungsmöglichkeiten, wo es nötig ist.

Lösungsorientierung:

Wir bleiben in jeder Situation handlungsfähig, bewahren die Ruhe und suchen gemeinsam nach positiven Lösungen.

Verantwortung übernehmen:

Wir helfen den Kindern bei einer realistischen Einschätzung am eigenen Anteil einer Krisensituation. Unterstützung geben die Freunde in der Gruppe und das Fachpersonal.

Netzwerke aufbauen:

Wir bauen eine Bindung zu den Kindern auf, dass steigert deren Selbstwertgefühl und sie lernen sich leichter anzuvertrauen. Mit Freunden und Unterstützung im Hintergrund kann jede Situation leichter gemeistert werden.

Zukunft planen:

Wir leben ein vorausblickendes Krisenmanagement und können so plötzlich auftretende Probleme leichter überwinden.

Kognitive Kompetenzen

Mit den Sinnen die Welt entdecken, für den Ausbau von Gedächtnis- und Denkprozessen.

  • Wir lassen die Kinder verschiedenste Sinnes- und Lernerfahrungen machen und schulen somit das Gedächtnis. Sie werden stetig angeregt, eigene Ideen einzubringen.
  • Entwicklung einer positiven Fehlerkultur in der Einrichtung, d.h. die Kinder dürfen Fehler machen und lernen Schritt für Schritt damit umzugehen.
  • Die Kinder erwerben Wissen und Fähigkeiten und bauen dieses Können durch tägliches Üben und Wiederholen immer weiter aus.

Demokratische Teilhabe

Demokratie als Grundprinzip unserer Gesellschaft.

  • Die Kinder lernen ihren Alltag in der Kindertagesstätte altersgerecht mitzugestalten. Die Kinderkonferenz ist ein wichtiger, fest integrierter Bestandteil der pädagogischen Abläufe.
  • Jeder darf eine eigene Meinung haben und seinen Standpunkt vertreten, aber ihn manchmal auch überdenken.
  • Wir lernen nicht nur wichtige Gesprächsregeln kennen, sondern auch sie zu akzeptieren und einzuhalten.

Lernen, wie man lernt bedeutet:

  • neues Wissen erwerben und reflektieren
  • erworbenes Wissen anwenden und übertragen
  • eigene Lernprozesse wahrnehmen und reflektieren

Kinder lernen im Spiel, in ihrem Tun, in Alltagszusammenhängen und in sozialen Bezügen. Sie erfahren und begreifen so exemplarisch und prozesshaft ihre und unsere Welt. Ihr Alltag ist bunt und anregungsreich.

Dabei haben sie nicht nur das Anrecht auf Schonungsräume, sondern vor allem auch auf die Begegnung mit dem realen, vollen Leben.

Aus diesem Grund greifen wir das Umfeld auf und besprechen Erlebtes (Bsp. Geburt eines Geschwisterchens, Tod eines Angehörigen, Trennung der Eltern, Bauarbeiten im Dorf usw.). Das Geschehen in der Gruppe wird also von den unmittelbaren Interessen, Bedürfnissen, Erlebnissen und Schwierigkeiten des einzelnen Kindes bestimmt.

So führen all diese Situationen auch zu Entwicklungsprozessen. Daneben bieten wir zusätzlich geplante und moderierte Lernaktivitäten, sowie freie Spielfelder an.

 

2. Themenbezogene Bildungs- und Erziehungsbereiche

Unsere Schwerpunkte

Gestärktes Kind - Werteorientierung 

Sprache - Mathematik - Kreativität - Kommunikation - Musik - Bewegung - Gesundheit - Umwelt - soziales Miteinander - Emotionalität

In unserer pädagogischen Arbeit gehen wir davon aus, dass die Förderung der Selbständigkeit beim Kind zu Selbstbewusstsein und damit zu Sicherheit führt. Diese Sicherheit wiederum ebnet den Weg zur Entwicklung und Ausbildung von Stärke und zur Formung einer eigenständigen resilienten Persönlichkeit.

Wir leben den Kindern eine positive Einstellung vor und sehen und akzeptieren sie in ihrer Individualität. So fördern wir das Treffen eigener Entscheidungen, wie zum Beispiel ob, wann und wieviel das Kind essen möchte. Wir ermutigen sie im Alltag Dinge auszuprobieren und geben verschiedene Anreize. Dies bedeutet etwa, dass am Basteltisch jederzeit kreativ mit unterschiedlichen Materialien, Schere und Kleber gearbeitet werden kann. Jedes Produkt wird als wertvoll erachtet und so behandelt.

„Von der Selbsttätigkeit zur Selbständigkeit!“,

lautet unsere Devise. Dafür geben wir den Kindern Raum und Zeit und holen sie ab, wo sie stehen.

Wir fördern die Kinder nach dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan in den vorgegebenen Bereichen Emotionalität, Sprache, Kommunikation, Mathematik, Umwelt, Kreativität, Musik, Bewegung und Gesundheit und nehmen dabei immer wieder den Bezug auf unsere Schwerpunkte, Werteorientierung und Selbstständigkeit. Dabei sehen wir die einzelnen Bereiche nicht isoliert, sondern als Teil eines Ganzen, die sich ineinander und miteinander ergänzen sowie sich gegenseitig bedingen (siehe dazu auch Entwicklungsbaum nach Daniela Liebich, Dipl. Sozialpädagogin).

Es muss nicht jeder alles können, aber es bekommen alle Kinder die Möglichkeit, ihre Grenzen zu spüren und gegebenenfalls auch zu erweitern. Das pädagogische Team legt das Augenmerk auf die Stärken des Kindes und fördert und fordert diese angemessen. Es ist uns deshalb auch wichtig mit den Kindern Erfolge zu feiern. So kann für das eine Kind ein Glücksmoment sein, wenn es nach langem Üben endlich die Schere richtig halten kann, für das andere, wenn es geschafft hat, einen Konflikt eigenständig zu lösen. Diese Erfolge sehen wir, wertschätzen sie und freuen uns mit dem Kind.

Gestärktes Kind

Weitere Praxisbeispiele und konkrete Umsetzung:

  • Wir lachen miteinander und niemals übereinander!

Lachen entspannt und lässt das Leben viel leichter erscheinen. Davon profitiert die ganze Gruppe. Deshalb lachen wir so viel wie möglich. Vor allem ein humorvoller Umgang mit kleinen Missgeschicken trägt dazu bei, dass die Kinder entspannter mit Fehlern umgehen.

  • Rituale machen Spaß und geben Sicherheit!

Ein Kind, das sich sicher und geborgen fühlt, lässt sich nicht so leicht durch irgendwelche Schwierigkeiten aus der Bahn werfen. Gleichzeitig lernt es, an Gewohnheiten festzuhalten. Diese Fähigkeit kann es dann später für sich nutzen, um zum Beispiel regelmäßig Sport zu treiben.

Besonders in der Trotzphase können Routinen und Rituale eine wertvolle Orientierung sein. Statt den Tag achtlos und mit schlechter Laune zu beginnen, begrüßen wir uns mit: „Schön, dass du da bist!“ und haben auch im Morgenkreis feste Abläufe.

  • Konzentration auf die Stärken des Kindes!

Richtet man den Fokus auf die Stärken eines Kindes, entwickelt es sich positiv. Achtet man ständig nur auf seine „Fehler“, tauchen nach und nach immer mehr Probleme auf.

  • Sport ohne Leistungsdruck!

Alle Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, den es auszuleben gilt. Doch macht es nur Spaß, wenn Mitmachen mehr zählt als Gewinnen. Neben den freien Bewegungsmöglichkeiten in der Gruppe und im Garten, hat jede Kindergartengruppe einen festen Turntag pro Woche. 

  • Achtsamkeit und aufmerksames Zuhören!

Wir schenken den Kindern immer volle Aufmerksamkeit, sonst fühlen sie sich unwichtig und nicht ernst genommen. Das Selbstwertgefühl eines Kindes entwickelt sich in erster Linie durch die Reaktionen, die es von seiner Umwelt bekommt. Keine Aufmerksamkeit bedeutet: Ich bin es nicht wert, dass man mich beachtet. Deshalb hören wir den Kindern zu, wenn sie etwas erzählen und schauen richtig hin, wenn sie etwas zeigen. Außerdem achten wir darauf, dass jeder, auch die Kinder aussprechen dürfen und niemand ein Gespräch einfach unterbricht.

  • Langeweile ist wichtig!

Langeweile ist wichtig für Kinder! Sie dient zum einen als kleine Erholungspause von der ständigen Informationsflut unserer heutigen Zeit. Zum anderen kann regt sie dazu an, Kreativität und Einfallsreichtum zu entwickeln. Daher versuchen wir, Langeweile bei den Kindern zuzulassen und auszuhalten, ohne ihnen gleich eine Liste mit Ideen vorzuschlagen. So lernen sie, selbst nach Beschäftigungen zu suchen, die ihnen Spaß machen.

  • Trost spenden!

Gefühle sind wichtig. Das gilt auch für negative Gefühle wie Wut, Schmerz und Kummer. Wir versuchen nicht, den Kindern Gefühle auszureden. Jeder hat das Recht auch mal sauer zu sein. Man kann nicht immer gute Laune haben. Bei Tränchen nehmen wir die Kinder in den Arm und spenden Trost.

  • Mithelfen und Fehler sind erlaubt!

Kinder helfen gerne, wenn man sie lässt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es dabei mal etwas Chaos gibt, oder etwas kaputt geht. Nur durch Erfahrungen bekommt ein Kind Selbstvertrauen und baut Kompetenzen auf.

  • Übung macht den Meister!

Ein Kind kann sich nicht entwickeln, ohne Fehler zu machen. Ein Fehler signalisiert ihm „so geht es nicht“ oder „das musst du noch üben“. Fehler helfen, die richtige Lösung zu finden, sie sind also nichts Negatives. Erst wenn ein Kind für Fehler kritisiert wird, bekommt es Angst davor, Fehler zu machen. Wer Angst hat, wird unsicher und traut sich nichts Neues mehr zu. Deshalb weisen wir auf Fehler als Chancen hin und suchen gemeinsam mit dem Kind nach Lösungsmöglichkeiten! So lernt das Kind einen entspannten Umgang mit Fehlern. Es lernt seinen Fähigkeiten zu vertrauen und nicht gleich aufzugeben. Mit dieser Einstellung wird es später in der Schule, im Beruf und im Leben viel erfolgreicher sein.

  • Friedliche Kommunikation!

Worte können sehr verletzend sein. Gerade gegenüber Kindern sind wir uns leider oft nicht bewusst, wie schädlich unsere Aussagen für deren Selbstwertgefühle sein können. Natürlich machen wir das nicht absichtlich… Umso wichtiger ist es, unbedingt darauf zu achten, was man zu Kindern sagt. Deshalb sprechen wir mit den Kindern immer reflektiert und wertschätzend und achten auf unsere Worte.

  • Richtig loben!

Ein Lob enthält oft eine Bewertung. Kinder möchten jedoch nicht ständig bewertet werden. Wir freuen uns deshalb mit ihnen, wenn sie etwas großartig gemacht haben und sagen ihnen, dass sie stolz auf sich sein können. So lernen sie, ihren Fähigkeiten zu vertrauen und sind später nicht von Beurteilungen Dritter abhängig.

Projekt „Starke Kinder“

Zum Ende der Kindergartenzeit, also im Vorschuljahr, wollen wir den „Großen“ nochmal besonders die Möglichkeit geben, sich in ihrer Selbstbehauptung zu stärken. Mit Projekten wie „Starke Menschen“ von Klaus Kratzer können die Kinder das Gelernte festigen und erproben. Nach dem Motto „vom Leichten zum Schweren“ üben die Kinder zunächst scheinbar leicht lösbare Situationen aus dem Alltag beispielsweise, Anstehen mit Dränglern, oder das Führen von schwierigen Telefonaten.

Werteorientierung

Weitere Praxisbeispiele und konkrete Umsetzung

  • Werte vorleben!

Unsere heutige Gesellschaft ist kaum mehr an Traditionen gebunden. Umso wichtiger ist es, Kindern wichtige Werte vorzuleben. Denn Werteerziehung bedeutet vor allem, Kindern eine Orientierung anzubieten und sie auf dem Weg in die Gesellschaft zu begleiten.

Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Freundlichkeit und Toleranz leben wir vor und animieren so zum Nachahmen. Deshalb ermutigen wir die Kinder, sich gegenseitig zu unterstützen und andere Meinungen zu akzeptieren. Im Team gehen wir offen mit Konflikten um und tolerieren ebenso andere Meinungen und Verhaltensweisen. Es ist für uns selbstverständlich, gruppenübergreifend zu arbeiten.

Die moralische Entwicklung eines Kindes ist ein langer Prozess, der sich über mehrere Stufen erstreckt und begleitet werden muss. Werte wie Fairness, Respekt oder Mitgefühl erlernen Kinder zum Beispiel erst, wenn sie ein ausgeprägtes Gewissen entwickelt haben.

  • Achtsamkeit!

Kinder erleben ihre Umwelt mit allen Sinnen. Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass sie diese als unersetzlich und verletzbar wahrnehmen. Jeder sollte dafür ein Verantwortungsgefühl entwickeln und sie schützen. Wir bieten den Kindern vielfältige Naturerfahrungen (Bsp. Beobachtung einer Spinne, Wanderungen auf Naturwegen), leben Mülltrennung vor und achten auf ressourcenbewusstes Verhalten.

  • Respektvolles Miteinander!

Ein höflicher Umgangston, ein „Bitte“ und „Danke“ sind für uns im pädagogischen Alltag Grundvoraussetzung. Wir achten unser Gegenüber und gehen sorgsam mit den Alltagsgegenständen um. Ob Klein, ob Groß, wir alle haben unsere Pflichten und Rechte, die es zu wahren gilt.

  • Dankbarkeit!

Positive Emotionen wie Dankbarkeit lassen das eigene Leben als wertvoll begreifen und machen die Verbundenheit mit anderen Menschen bewusst. Dankbarkeit zu empfinden bedeutet, sich über den Wert von etwas klar zu werden und die Aufmerksamkeit ganz auf die Gegenwart zu richten. Was macht mein Leben reicher? Was schenkt mir Freude? Wer oder was hat dazu beigetragen? Die Kinder sollen also den Wert einer Situation, einer Erfahrung, einer Sache oder einer Person als für sich bedeutsam sehen und es zeigen, indem sie der anderen Person etwas Gutes tun oder sie mit großer Sorgsamkeit behandeln.

Musik

„Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist!“

Gemeinsames Singen öffnet die Herzen, macht Spaß und lockert das Gemüt. Musikalische Früherziehung in der Kindertagesstätte soll sinnvoll und zweckfrei zugleich sein. Deshalb machen wir sie in unserer Einrichtung täglich und vielseitig erlebbar. Wir sehen sie als Notwendigkeit und Chance für jedes Kind, da alle Kinder grundsätzlich offen und bereit sind, die Welt des Klanges in sich aufzunehmen.

Studien zeigen, dass Kinder, die schon früh Musik erleben, konzentrierter, einfühlsamer, erlebnisfähiger, toleranter, kommunikativer, gemeinschaftsfähiger, ausgeglichener und zudem selbstbewusster sind.

Neben dem täglichen Singen in der Krippe und im Kindergartenalltag versuchen wir, verschiedene musikalische Projekte, gruppenübergreifend in den Jahresablauf zu installieren. Hier macht die Musik besonders erfolgreich möglich, Kinder mit Migrationshintergrund oder Entwicklungsverzögerungen, zu inkludieren.

Alle musikalischen Inhalte werden den Kindern spielerisch, ganzheitlich sowie prozessorientiert vermittelt und sind nicht ergebnisfixiert. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht es zugleich, die Gesamtentwicklung der Kinder beobachtend und pädagogisch zu begleiten. Es bestehen zudem viele Querverbindungen zur Sprach-, Bewegungs-, und Ausdrucksentwicklung sowie der Emotionalität und Kreativität.

Die Vermittlung von altem Liedgut wie auch aktuellen Popsongs, Reime, Abzählverse, rhythmisches Sprechen und Klatschen, Anhören von CDs, Erkennen von Naturgeräuschen, Kennenlernen des kleinen, bzw. großen Orffinstrumentariums oder anderen Instrumenten und Klangmöglichkeiten zählen dabei zu unserer gelebten Praxis.

3. Partizipation

Das Mitentscheiden der Kinder ist in unserem Team eine gelebte Haltung. Dies bedeutet für uns, dass die Kinder in Ereignisse und Entscheidungsprozesse, die das Zusammenleben betreffen, einbezogen werden. Ein wichtiges Erziehungsziel ist, den Kindern zu lernen, ihre eigenen Ideen, Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern. Dies bedeutet nicht, immer nur Recht zu bekommen, denn auch die anderen haben eine Meinung und Bedürfnisse.

„Kinder haben das Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Es ist zugleich ein Recht, sich nicht zu beteiligen. Dieser Freiwilligkeit seitens der Kinder, ihr Recht auszuüben, steht die Verpflichtung der Erwachsenen gegenüber, Kinder zu beteiligen, ihr Interesse für Beteiligung zu wecken.“ Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention

Beispiele für die Umsetzung in der Praxis:

  • Kinderkonferenzen

Regelmäßig berufen wir Kinderkonferenzen ein. D. h. wir entscheiden bei Themen nicht für die Kinder, sondern lassen sie aussuchen, welche Tiere sie zum Beispiel beim Jahresthema besprechen wollen.

Auch in der Findung und Gestaltung der Feste und Feiern können die Kinder so aktiver Gestalter werden.

  • Im Bereich der Pflege

Die Kinder haben das Recht zu äußern ob, von wem und wann sie gewickelt werden. Das pädagogische Personal behält sich das Recht vor, bei Personalnotstand oder wenn die Gesundheit in Gefahr ist, mitzuentscheiden. Wir achten darauf, dass die Kinder sich nach dem Toilettengang sowie vor und nach dem Essen die Hände waschen.

  • Im Bereich der Ernährung

Die Kinder haben das Recht zu essen, was und wann sie wollen unter Berücksichtigung einer gesunden und ausgewogenen Ernährung.

  • Bedürfnisbefriedigung

Alle Kinder brauchen auch Ruhe und Entspannung. Diese Auszeit dürfen Sie sich in der Gruppe, sowie in den Schlafräumen nehmen. Es wird kein Kind zum Schlafen gezwungen. Mitgebrachte Schnuller, Kuscheltiere oder Schnuffeltücher dürfen dazu jederzeit verwendet werden. Wir unterstützen jedoch die Eltern bei der Schnullerentwöhnung ihrer Kinder.

  • Regeln

Alle Kinder haben das Recht auf einen strukturierten und gleichbleibenden Tagesablauf, um das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu erhalten.

Das pädagogische Personal hat das Recht, in Spielsituationen einzugreifen, bevor oder wenn das Kind sich oder andere gefährdet.

  • Wenn Kinder einmal streiten

Wir halten die Kinder dazu an, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln und miteinander zu sprechen. Natürlich helfen wir auch hier z.B. indem wir nach einem Streit darauf aufmerksam machen, dass ein Kind weint. Unser Team leitet also an, zu beobachten was passiert ist und überlegt dann gemeinsam, wie man mit einer solchen Situation umgehen könnte. Wenn die Kinder nach der Kindergartenzeit in die Schule kommen, sind sie in ihrer Persönlichkeit ein ganzes Stück gefestigt, haben einen guten Zugang zu sich selbst und können ausdrücken, was sie möchten. Das ist unser Ziel.

4. Gestaltung der Übergänge

Damit die Kinder sich in unserer Einrichtung wohl und geborgen fühlen und bald Vertrauen zu den Bezugspersonen aufbauen können, setzen wir auf eine stufenweise Eingewöhnung der Kinder.

Je nach Alter und Charakter der Kinder, werden diese Stufen individuell mit den Eltern besprochen. So gestalten wir eine harmonische Gruppenatmosphäre und geben durch konstante und einfühlsame Bezugspersonen eine gute Basis, damit das Kind leichter beginnen kann, seine Umgebung zu erkunden und auch in der Einrichtung Beziehungen aufzubauen. Sicherheit und eine feste Bindungsbeziehung fördern das Spiel und führen somit zu erfolgreichen sozialen Kontakten und sozialem Verhalten im Gruppenalltag. Die Eltern werden in diesen Ablösungsprozess mit eingebunden und über den Verlauf umfassend informiert.

Wir verabschieden uns am Morgen bewusst von den Eltern. Sollten dabei Abschiedstränchen fließen, stehen die Pädagogen dem Kind trostspendend und fürsorglich zur Seite und zeigen Geduld und Zuwendung.

Unsere Krippenkinder haben zudem die Möglichkeit, ihre zukünftige Kindergartengruppe und auch die neuen Bezugspersonen schon vorher durch gemeinsame Veranstaltungen oder auch Besuche bei den „Großen“ kennenzulernen.

Für die Kindergartenkinder, die vorher noch nicht in der Krippe waren, gibt es einen Schnuppertag.

5. Schulvorbereitung

Die notwendigen Voraussetzungen, damit einem Kind der Übergang in die Schule gut gelingt, werden häufig mit dem Begriff Schulfähigkeit beschrieben.

Dieser Wechsel, in ein für die Kinder noch unbekanntes System, muss gut vorbereitet werden. Damit die Kinder in dieser Übergangszeit gut zurechtkommen, müssen alle Akteure gemeinsam eine Brücke bauen.

Das gemeinsame Ziel soll sein, die Entwicklung folgender Kompetenzen zu fördern:

  • mit Freude spielen, sich im Spiel ausdrücken, Spielideen entwickeln und andere zum Mitspielen gewinnen
  • verschiedene Mal- und Schreibmaterialien, wie zum Beispiel Schere, Klebstoff, unterschiedliches Papier, Werkzeuge ausprobieren, sie handhaben und damit Produkte kreativ herstellen
  • einige Reime und Lieder auswendig kennen und am gemeinsamen Sprechen, Singen und Musizieren aktiv teilnehmen 
  • sich mit Freude bewegen
  • die psychischen und physischen Anforderungen eines rhythmisierten Schultages bewältigen zu können
  • die deutsche Sprache soweit beherrschen, um dem Unterricht zu folgen
  • von Erfahrungen mit verschiedenen Medien berichten können
  • in ganzheitlichen Zusammenhängen Muster, Regeln, Symbole und Zahlen entdecken und anwenden
  • Mengen erfassen und Ziffern benennen
  • sich in Räumen und fremden Umgebungen orientieren können
  • mit Blick auf den zukünftigen Schulweg vertraute Wege im Straßenverkehr zunehmend selbstständig bewältigen
  • über Naturphänomene staunen und Fragen dazu stellen
  • naturwissenschaftlich-technische Zusammenhänge durch Ausprobieren erfahren
  • in einer Gruppe gemeinsam eine Aufgabe bewältigen
  • mit anderen Kindern angemessen kommunizieren sowie Einfühlungsvermögen und Mitgefühl aufbringen und zeigen
  • Sinnfragen stellen und miteinander nach Antworten suchen
  • sich der eigenen religiösen bzw. weltanschaulichen Identität zunehmend bewusst werden

Die gezielte Vorschularbeit findet einmal wöchentlich im Kindergarten statt.

Ein besonderer Höhepunkt ist für die Kindergartenkinder im letzten Jahr meist der Vorschulkinderausflug, der individuell nach Interesse und Größe der Vorschulgruppe in einer Kinderkonferenz mit den Kindern gemeinsam geplant und gestaltet wird.

Vorkurs Deutsch

Die defizitären Kenntnisse der deutschen Sprache führen bei Kindern mit Migrationshintergrund nicht selten zu geringem Schulerfolg. Deshalb ist eine gezielte Sprachförderung schon vor Eintritt in die Grundschule notwendig. Schulische Fördermaßnahmen, wie Deutschförderkurse oder Deutschförderklassen können sich bei Bedarf daran anschließen. 

Die Grundlage für die Feststellung des Sprachstandes bildet der sogenannte „SISMIK-Bogen“ (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in Kindertageseinrichtungen) in den Kindergärten. Hier wird am Ende des vorletzten Kindergartenjahres die sprachliche Kompetenz in der deutschen Sprache erhoben.

Im Vorkurs Deutsch 240 neu werden nach dem Seldak-Test auch Kinder mit deutscher Erstsprache aufgenommen. In einer Kleingruppe von sechs bis acht Kindern werden diese regelmäßig im Kindergarten und in der Schule gefördert.

Die Kooperation von Kindertageseinrichtung und Grundschule besteht zu einem wesentlichen Teil aus gegenseitigem Austausch oder Besuchen, bei denen Erzieherinnen, Lehrkräfte und Kinder miteinander in Kontakt kommen.

Elternpartnerschaft

Wir streben eine Erziehungspartnerschaft an, bei der sich die Familie und die Kindertagesstätte füreinander öffnen.

Wir tauschen Erziehungsvorstellungen aus und unterstützen und kooperieren zum Wohle der Kinder.

  • Elterngespräche:

Elterngespräche bieten eine gute Möglichkeit den Kontakt zwischen Familie und Einrichtung zu intensivieren. Einmal jährlich findet pro Kind ein geplantes Entwicklungsgespräch statt. Anhand der Dokumentation verschiedener Beobachtungen zeigen die pädagogischen Fachkräfte den momentanen Entwicklungsstand des Kindes auf. 

Zum kurzen Austausch eignet sich in der Bring- und Abholzeit das Tür- und Angelgespräch.

  • Hospitation:

Die Hospitation ermöglicht es uns, die pädagogische Arbeit in der Kindertagesstätte den Eltern transparent zu machen. Mutter und Vater können den Gruppenalltag kennenlernen. Unserer Erfahrung nach, zeigt das Kind jedoch bei Anwesenheit der Eltern, ein anderes Verhalten als sonst in der Gruppe.

  • Elternvertreter der Gruppen:

Der Elternbeirat ist das Sprachrohr der Eltern. Er wird informiert und angehört, bevor wichtige Entscheidungen anstehen. Außerdem berät er in den Bereichen Öffnungszeiten, Gestaltung von Festen und Feiern, Auswertung der Elternbefragung, Umsetzung von Kritik usw.

Wir streben an, aus jeder Gruppe am ersten Elternabend des Kita-Jahres zwei Vertreter zu wählen.

  • Elternbefragung

Einmal jährlich findet eine Elternbefragung in Form eines anonymen Fragebogens statt. So ist es uns möglich, bedarfsorientiert und reflektiert zu arbeiten.

  • Kindergartenpost

Jeden Monat bekommen die Eltern ein kleines Heftchen mit vielen wichtigen Informationen, sowie einem Einblick in den pädagogischen Alltag. Außerdem….

  • Schaukästen in den Eingangsbereichen
  • Elternabende
  • Feste und Feiern
  • Emails

Vernetzung

Unsere Einrichtung ist stets bemüht, die Arbeit mit den Kindern für die Öffentlichkeit transparent zu machen. Kinder sind die Erwachsenen von Morgen und ein wichtiger Teil der Gesellschaft. So stehen wir für das Wohl der Kinder, Eltern und Erzieher im engen Kontakt mit verschiedenen Personen und Institutionen rund um Oberndorf.

Beispielhaft:

  • Gemeinde Oberndorf am Lech
  • Katholisches Pfarramt Maria Immaculata
  • Grundschule Oberndorf am Lech
  • Mittagsbetreuung
  • Örtliche Feuerwehr
  • Dorfladen Oberndorf
  • Fachschulen für Sozialpädagogik und/oder Kinderpflege
  • Fortbildungsinstitute
  • Verschiedene Ärzte und Therapeuten
  • Gesundheitsamt
  • Jugendamt
  • Rotes Kreuz
  • Polizeidienstelle Rain am Lech

Schutzkonzept

Alle pädagogischen Kräfte der Einrichtung arbeiten im Sinne eines Schutzauftrages nach SGB VIII § 8a Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung. Da uns der Schutz der Kinder eine Herzensangelegenheit ist, haben wir dazu ein gesondertes Konzept entwickelt.

Inklusion

Umgang mit Vielfalt und individuellen Unterschieden

„Nicht alle Kinder lernen das Gleiche zur gleichen Zeit auf die gleiche Weise!“

Inklusion bedeutet für uns, jedes einzelne Kind in seiner Lebenssituation, mit seinen eigenen Voraussetzungen und seinen individuellen Fähigkeiten wichtig und ernst zu nehmen. Die Kinder lernen in der Krippe und im Kindergarten voneinander und miteinander. Dieses Lernen im Sozialisierungsprozess ist Förderung aller Kinder.

Unser inklusiver Leitgedanke spiegelt sich im täglichen Leben, in unserem Herzen und in unserer Gruppenstruktur wider. Bei uns sind ALLE Kinder mit ihren Familien herzlich willkommen. Jeder gehört dazu, unabhängig von Förderbedarf, Herkunft, Religion, Alter, Sexualität, Erstsprache oder Entwicklungsstand.

Neben unserem Konzept ist auch unser Alltag auf die bunte Vielfalt unserer Kinder ausgelegt. So achten wir stets darauf, jeden Einzelnen mit einzubeziehen und allen zu ermöglichen teilzuhaben. Dies betrifft auch Ausflüge, Feste und Feiern der Kindertagesstätte. Zudem greifen unsere Angebote, Projekte und Freispielmöglichkeiten sowie unser Spiel- und Materialangebot die Verschiedenartigkeit unserer Kinder auf.

Auch die Eltern profitieren vom inklusiven Gedanken, so können Aufnahmegespräche zum Beispiel auch in Englisch stattfinden.

„Gleiches wo möglich, Besonderes wo nötig!“. Darin spiegelt sich unsere Auffassung wider. Alle Kinder haben die gleichen Rechte und jeder bildet einen wichtigen Teil der gesamten Einrichtung. Darüber hinaus stellen wir uns stets auf individuelle Bedürfnisse ein und berücksichtigen diese im Alltag. So stehen wir beispielsweise für Kinder mit besonderem Förderbedarf in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe. Zudem ist eine Kinderpflegerin als Individualbegleitung angestellt und den ganzen Vormittag für die Betreuung eines Kindes zuständig.

Qualitätssicherung

Die Qualitätsentwicklung gehört zum Selbstverständnis unserer alltäglichen Arbeit und ist fester Bestandteil von Dienstbesprechungen und internen sowie externen Fortbildungen. Wir arbeiten im Team kontinuierlich an den einzelnen Prozessen. Deshalb setzen wir uns regelmäßig mit allen relevanten Kita-Themen auseinander und entwickeln somit unsere Qualität weiter.

Der partnerschaftliche Austausch der Bereiche Krippe und Kindergarten findet regelmäßig statt und ist fest installiert in unseren Abläufen.

In diesen Gremien werden ständig Abläufe und Handlungsmöglichkeiten besprochen, überarbeitet und festgehalten.

Damit alle Beteiligten frei ihre Meinung äußern können, haben wir zudem ein Beschwerdemanagement entwickelt.

Für Kinder:

  • Alle Kinder dürfen freiwillig mit Hilfe ihrer Eltern einmal jährlich einen kindgerechten Fragebogen ausfüllen. Dieser ist anonym und mit Bildern leicht verständlich für die Kinder zu beantworten.
  • In regelmäßigen Kinderkonferenzen ist deren Meinung gefragt. Jeder hat das Recht etwas „nicht“ zu wollen und auch mal sein Missfallen adäquat zu äußern.
  • Das Büro der Leiterin steht den Kindern ebenfalls als Beschwerdemöglichkeit offen. Sie werden gehört und erfahren, dass sie ernst genommen und an Lösungen aktiv beteiligt werden.

Wir regen Kinder an sich zu beschweren:

Durch Schaffung eines sicheren Rahmens und einer verlässlichen auf Vertrauen bauenden Beziehung, können Beschwerden angstfrei geäußert werden. Das pädagogische Personal nimmt diese mit Respekt und Wertschätzung an.

Die Kinder erleben im Alltag, dass sie bei Unzufriedenheit auch über Ausdrucksformen wie Weinen, Zurückziehen und Aggressivität ernst- und wahrgenommen werden.

Wir ermutigen Kinder, eigene und die Bedürfnisse anderer zu erkennen und sich für das Wohlergehen der Gemeinschaft einzusetzen.

Die Mitarbeiter*innen sind positive Vorbilder im Umgang mit Beschwerden und thematisieren eigenes (Fehl-)Verhalten. Dazu gehört selbstverständlich auch, dass die Erwachsenen sich mal bei den Kindern entschuldigen müssen.

Für Eltern:

  • Kritik ist für uns ein wichtiges Instrument unser pädagogisches Tun zu überdenken und zu verbessern. Um bedarfsgerecht und den Wünschen und Bedürfnissen der Eltern entsprechend arbeiten zu können, werden auch die Eltern einmal jährlich anonym befragt.
  • Der Elternbeirat ist ein wichtiges Bindeglied zwischen den Eltern und der Kindertagesstätte. In regelmäßigen Treffen findet ein partnerschaftlicher Austausch statt. Viele Dinge können dort, schon auf kurzem Weg geregelt werden.

Für Mitarbeiter*innen:

  • Beim täglichen Rundgang der Leitung von Gruppentür zu Gruppentür kommt es zum kurzen Austausch mit allen. Aktuelle Themen und Befindlichkeiten finden dort schon Gehör und können schnell und situativ geregelt werden.
  • Einmal im Jahr, in einem vorbereiteten Mitarbeitergespräch, ist Zeit um Aufgaben, Ziele, Entwicklungsmöglichkeiten, Fortbildungsbedarf und die Zusammenarbeit mit der Leiterin und dem Träger zu besprechen.

Zwergenmensa

"In den Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege ist die gesundheitliche Entwicklung der Kinder auch durch altersangemessene präventive Maßnahmen sowie durch eine ausgewogene und gesunde Gestaltung der angebotenen Verpflegung zu fördern."

In § 12 Abs. 2 des seit dem 01.08.2020 geltenden Kinderbildungs-gesetzes wurde die gesunde Verpflegung mit aufgenommen.
Nicht nur aus diesem Grund spielt die Ernährung bei den Blumenzwergen eine große Rolle.
In der Zwergenmensa wird täglich von unseren Küchenperlen eine frische gesundheitsfördernde und ausgewogene warme Mahlzeit zubereitet.

Die Köchinnen orientieren sich dabei an der Bremer Checkliste.

Grundlage sind dafür die Daten des Forschungsinstitutes für Kinderernährung Dortmund (FKE).
Diese empfehlen für einen abwechslungsreichen Speiseplan einen Menüzyklus von mindestens vier bis sechs Wochen. Außerdem sollte neben der Hauptkomponente mindestens eine frische Komponente wie Obst oder Rohkost sowie ein Getränk enthalten sein.

So soll ein vollwertiger Speiseplan für fünf Tage folgendes enthalten:

  • 1 hochwertiges Fleischgericht
  • 1 Eintopf oder Auflauf (ohne Fleisch)
  • 1 vegetarisches Gericht
  • 1 Seefischgericht
  • 1 Gericht aus Vollkorngetreide oder ein süßes Hauptgericht

Zudem wird berücksichtigt:

  • mindestens 2x frische Kartoffeln
  • mindestens 2-3x frisches Obst
  • mindestens 2-3x Rohkost oder frischer Salat

Dieses Ernährungskonzept spielt bei den Blumenzwergen nicht nur für eine gesunde körperliche Entwicklung eine große Rolle, sondern auch die Bildung der Kinder in Hinsicht auf eine gesunde Ernährung darf nicht zu kurz kommen. Kinder sollen Spaß am Essen entwickeln und in der Mensa Freude im sozialen Alltagsumfeld erleben. Dazu sind die Rahmenbedingungen wichtig. Eine positive Atmosphäre und Emotionen wie Zuwendung, Aufmerksamkeit und Nähe bieten die Chance, die Kinder an ein ausgewogenes Essverhalten heranzuführen und fest zu verankern.

Kinder lernen in einem längeren Prozess zu essen und einen individuellen Geschmack zu entwickeln. Das heißt, essen muss eingeübt werden wie das Laufen oder sprechen lernen. Jedes Kind hat dabei sein eigenes Tempo.

Einige Vorlieben und Abneigungen sind angeboren, die meisten aber, werden durch Vorbilder erlernt. Zur Entfaltung ihrer Sinne und zur Ausbildung eines sensorischen Gedächtnisses brauchen Kinder ein großes Angebot an Lebensmitteln, welches sie langsam an die Vielfalt von Geruch, Geschmack, Konsistenz und Aussehen heranführt.

So können sie durch eine abwechslungsreiche Ernährung verschiedene Lebensmittel und Geschmacksrichtungen kennenlernen und auch viele neue Dinge probieren, die sie vielleicht so zuhause noch nicht gegessen haben. Besonders verlockend sind Nahrungsmittel, wenn sie bunt sind, lustig aussehen, gut riechen oder einen interessanten Namen haben.

Ziele der Ernährungsbildung

  • Kindern ein Bewusstsein für eine gesunde Ernährung näherbringen
  • neue Lebensmittel kennenlernen
  • Familien in ihrem Alltag im Bereich Ernährung stärken
  • Nachhaltigkeit im Alltag leben
  • Bewusstsein stärken: Wo kommt das Essen her?
  • selbst kochen
  • Offenheit der Kinder gegenüber der Geschmacksvielfalt stärken

Unsere Kindertagesstätte ist außerdem eine zertifizierte „Jolinchen Kids Kita“. Dieser spielerische Umgang mit Ernährung und Bewegung im Kita-Alltag und das Kennenlernen der Ernährungspyramide und deren Bedeutung ist ein zusätzlicher fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit.

Wickelkonzept

Wickelkonzept

(Hygienestandard beim Wickelvorgang)

Wickelplatz vorbereiten:

  • Wickelkörbchen und Windel (evtl. Wechselkleidung) bereitlegen 
  • Wickelunterlage des zu wickelnden Kindes auf die Wickelmatte legen
  • Einmalhandschuhe anziehen

Wickelvorgang:

  • Abnehmen der verschmutzten Windel, diese bitte zusammenrollen und mit den Windelklebestreifen zusammenkleben 
  • das Kind nun mit Feuchttüchern oder Einmalwaschlappen reinigen 
  • neue Windel anlegen 
  • um das Kind vor dem Herunterrollen und den Blicken in dieser intimen Situation zu schützen ist ein Sicht- bzw. Fallschutz angebracht 
  • Kind vom Wickeltisch herunterhelfen 
  • die Kinder gehen entweder über die Treppe auf den Wickeltisch oder werden vom Personal auf den Wickeltisch getragen

Wickelplatz reinigen:

  • die verschmutzte Windel kann in den benutzten Einmalhandschuh geschoben und so in den Windeleimer geworfen werden 
  • Wickelunterlage, Feuchttücher, …. zurück in das Wickelkörbchen geben und dieses aufräumen
  • Wickelplatz mit einem Desinfektionstuch reinigen
  • Hände waschen und mit Handdesinfektionsmittel einreiben
  • mindestens einmal wöchentlich die Wickelunterlage wechseln, bei Verschmutzung sofort wechseln

Pädagogische Wickelbegleitung:

  • der Wickelvorgang wird verbal begleitet 
  • Partizipation beim Wickelvorgang  
  • bitte beachten: „Bauchkrabbelspiele“ oder ähnliches darf erst nach dem Schließen der Windel erfolgen (Schutzauftrag) 
  • wir achten auf eine sensible Wickel-Situation  
  • (Beispiel: Eins-zu-Eins-Betreuung, vorbereitete Umgebung, genügend Zeit) 
  • nicht pädagogisches Personal darf das Bad nicht betreten im Krippenbereich nennen wir den Intimbereich vereinfacht Po  

Sonstiges:

  • wöchentlich alle Wickelkisten herausnehmen, sauber machen und ggf. auffüllen
  • der Eimer mit den Desinfektionstüchern muss immer aufgefüllt sein

Stand: November 2023

erstellt von: Katja Mendel, Lisa Walczyk, Leonie Kretzschmar, Sophia Bastian, Jasmin Helmer, Maja Faußner, Karin Wiesner 

Schlafkonzept in der Krippe

Schlafkonzept in der Krippe

Allgemeines:

  • alle Kinder haben das Recht auf Schlaf oder Ruhe damit sie sich erholen können
  • das einzelne Kind entscheidet selbst, wie lange es schlafen möchte
  • kein Kind wird zum Schlafen gezwungen 
  • es werden keine Kinder wachgehalten 
  • ständiger Austausch zwischen päd. Fachkraft und Eltern über eventuelle Änderungen der Schlafgewohnheiten des Kindes 
  • die päd. Fachkraft begegnet jedem Kind offen gegenüber und geht auf die individuellen Schlaf- bzw. Einschlafbedürfnisse eines jeden Kindes ein

Schlafenszeit:

  • ab ca. 12:00 Uhr gehen alle Kinder, die nicht bis 13:00 Uhr abgeholt werden zum Schlafen oder sie ruhen sich zumindest aus

Ablauf:

  • 1 Begleitperson 
  • jedes Kind hat einen festen Schlafplatz
  • Kinder und / oder das päd. Personal holt bzw. holen Einschlafhilfen (Schnuller, Kuscheltier…)
  • Einschlafritual (Spieluhr/ Einschlafmusik, Sternenlicht) 
  • gemeinsamer Gang in den Schlafraum (päd. Personal bleibt bis alle Kinder schlafen im Raum) 
  • Wecksituation: ab ca. 14:00 Uhr (nach 1,5–2h) werden die Rollos einen Spalt geöffnet
  • ab 14:00 Uhr werden die ersten Kinder abgeholt (nach der offiziellen Ruhezeit)

Hygiene und Ordnung:

  • jedes Kind hat ein eigenes Bett
  • regelmäßiges Lüften des Schlafraums
  • Bettwäsche wird regelmäßig gewaschen, gereinigt und desinfiziert  

 

Erstellt am 10.Januar.2024 von folgenden Personen:

Katja Mendel, Lisa Walczyk, Karin Wiesner, Leonie Kretzschmar, Jasmin Helmer, Sophia Bastian, Maja Faußner 

„Was du mir sagst, das vergesse ich. 

Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. 

Was du mich tun lässt, das verstehe ich.“

Konfuzius

 

Liebe Eltern,

vielen Dank für Ihr Vertrauen in unser Team. Wir haben durch diese Konzeption unsere pädagogische Arbeit etwas transparenter für Sie gemacht und freuen uns, wenn Sie sich mit unserer Arbeit identifizieren können.

Die vielen Informationen, die Sie über unsere Einrichtung erhalten haben, können sich im Laufe der Zeit auch verändern. Wir stehen nicht still und überarbeiten dieses Konzept kontinuierlich.

Nicht nur Ihr Kind, sondern auch die Pädagogen sind Lernende und hinterfragen Ihre Arbeit und Ihr Tun ständig.

Im Vordergrund steht für uns immer IHR KIND.

Herzliche Grüße

Ihre Karin Wiesner

 

Oberndorf am Lech, entwickelt von November-Dezember 2020

Verfasserin: Karin Wiesner

Mitwirkende: Jutta Ackermann, Martina Bösch, Meier Gaby, Diana Schreitmüller, Diana Riedelsheimer, Franz Moll, Roland Otto

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